Kratom – Hintergründe zu der Naturpflanze

Seit einiger Zeit kann man auch hierzulande immer öfter auf den Begriff Kratom stoßen. Dabei handelt es sich um die Blätter des Kratom-Baumes (Mitragyna speciosa), welche in frischer oder auch getrockneter Form konsumiert werden können. Traditionell ist der Kratom-Konsum vor allem in südostasiatischen Ländern weit verbreitet, da dort der Kratom-Baum ursprünglich beheimatet ist.

Mittlerweile wird Kratom auch in vielen anderen Ländern konsumiert, was zu einer Debatte über die Vorteile und Gefahren geführt hat. Was also sollte man über Kratom und den Konsum wissen?

Traditionelle Verwendung

Im südostasiatischen Raum, insbesondere in Thailand, Borneo und Sumatra, ist Kratom seit Jahrhunderten sowohl als Heilmittel als auch als Genussmittel weit verbreitet. Traditionell werden die Blätter gekaut oder in Form eines Tees zu sich genommen. Eingesetzt wurde Kratom in der traditionellen Heilmedizin beispielsweise bei der Behandlung von Fieber, Durchfall, Schmerzen oder auch Diabetes.

Als Genussmittel hingegen diente Kratom unter anderem zur Stimmungsaufhellung oder Stressbewältigung. Im Gegensatz zu vielen anderen Inhaltsstoffen von Pflanzen ist die Wirkung von Kratom höchst unterschiedlich und teilweise auch widersprüchlich. In geringen Dosierungen soll die Einnahme von Kratom euphorisierend und stimmungsaufhellend wirken, in höheren Dosierungen hingegen beruhigende bis sedierende Wirkung haben.

Anwendung in der westlichen Welt

Abseits des traditionellen Kulturkreises wird Kratom zum einen als Genussmittel, zum anderen aber auch im medizinischen bzw. pharmakologischen Kontext verwendet. In Deutschland lässt sich Kratom im Gegensatz zu manchen anderen Ländern völlig legal erwerben, etwa in einem spezialisierten Kratom Shop.

Während manche Freizeit-Konsumenten von Gefühlen des Wohlbehagens und angstlösenden sowie stimmungsaufhellenden Wirkungen nach der Einnahme von Kratom berichten, schildern andere von Schweißausbrüchen, Nervosität oder teilweise sogar Übelkeit, die nach der Einnahme auftreten. Diese stark voneinander abweichenden Schilderungen, lassen sich unter anderem darauf zurückführen, dass sowohl die Dosis, als auch die Sorte für die jeweilige Wirkung verantwortlich ist. Zudem wirkt Kratom nicht bei jedem Menschen gleich.

Im medizinischen bzw. pharmakologischen Zusammenhang, wird Kratom unter anderem eingesetzt, um Patienten bei der Entwöhnung von Opiaten zu unterstützen. Auch gegen chronische Schmerzen oder Verdauungsbeschwerden wurden bereits medizinische Behandlungen durchgeführt, allerdings ohne die Zulassung der zuständigen Behörden. Manche Mediziner warnen vor allem vor einem hohen Suchtpotenzial, welches der Konsum von Kratom mit sich bringen kann.

Vor- und Nachteile

Wie bereits erwähnt, ist die Wirkung von Kratom von mehreren Faktoren abhängig. Insgesamt hört man von Konsumenten immer wieder von folgenden Vor- oder Nachteilen, die allerdings mit Vorsicht zu genießen sind:

Vorteile

  • angstlösend und stimmungsaufhellend
  • euphorisch
  • schmerzlindernd
  • energetisch / belebend
  • motivierend
  • schlaffördernd

Nachteile

  • Gefahr der Abhängigkeit
  • Nervosität und Übelkeit
  • Gefahr der Überdosierung
  • Verstopfung
  • Appetitlosigkeit
  • Depressionsrisiko

Fazit

Sämtliche Vorteile und Nachteile von Kratom auch sehr subjektiv zu verstehen, da Kratom, wie viele andere pflanzlichen Substanzen auch, bei jedem Menschen unterschiedliche Wirkungen hervorrufen kann. Zudem gibt es bislang keine ausreichenden klinischen Studien über den Konsum von Kratom. Auch wenn Kratom in Deutschland legal ist, die potenziellen Gefahren des Kratom-Konsums sollten daher in jedem Fall ernst genommen werden. Vor einem leichtfertigen Konsum ist abzuraten.